Die Rückkehr des Bibers in unserem Verbandsgebiet - Teil 2
Schon seit Ende des Jahres 2024 können wir beobachten, dass der Biber einen Damm in der Gramme nördlich vom Erfurter Ortsteil Wallichen in Höhe der Kläranlage errichtet hat. Damit erhöht der Biber den Wasserstand im Gewässer um schwimmender Weise den Eingang zu seinem Erdbau im Uferbereich zu erreichen – leider verursachte er damit auch einen Rückstau in die bestehende Infrastruktur.
Im nunmehr vorzunehmenden Abwägungsprozess erfolgten dann mehrere gemeinsame Ortstermine mit dem Umwelt- und Naturschutzamt der Stadtverwaltung Erfurt sowie dem Gewässerunterhaltungsverband Gera/Gramme. Im Ergebnis hierzu erließ die zuständige Behörde mit Datum vom 17.Januar 2025 den Bescheid zum Einbau einer Drainage in den Biberdamm zur Absenkung des Wasserspiegels. Diese Maßnahme soll den Wasserabfluss regulieren, damit bestehende genehmigte Einleitungen in die Gramme nicht weiter beeinträchtigt werden und das Überschwemmungsrisiko verringert wird. Ein in erster Verfügung ursprünglich durchgeführter Materialabtrag des Dammes erwies sich leider als wirkungslos, da der Biber den Damm sofort wieder erhöhte. Somit wurde durch die Mitarbeiter des GUV Gera/Gramme am 28. Januar 2025 unter nicht ganz einfachen Bedingungen eine Biberdammdrainage eingebaut und zur Kontrolle des Wasserstandes im Oberwasser eine Pegellatte installiert.
Im Rahmen nachfolgender Kontrollen durch den GUV und die Untere Naturschutzbehörde wurde festgestellt, dass die Biber den Rückstau durch den künstlichen Damm nutzen, um oberhalb einen „eigenen“ Damm zu errichten.
Um den Biber zukünftig in diesem Bereich mehr oder weniger „freie Hand“ hinsichtlich seiner wertvollen Landschaftsgestaltung zu ermöglichen, erfolgt noch in diesem Jahr durch den Betreiber der Fernwasserleitung ein Umbau des Einleitbauwerkes.
Erfurt, den 16.06.2025
Anette Albrecht
Verbandsingenieurin